Neun Monate hat man Zeit zu recherchieren und sich auf die Ankunft eines neuen Erdenbürgers vorzubereiten. Ist er dann endlich da, merkt man, dass sich sehr viel mehr ändert als ursprünglich erwartet.
Eigentlich fühlte ich mich auf die Ankunft meines kleinen Sohnes gut vorbereitet. Immerhin hatte ich zig Bücher gewälzt, recherchiert, Kurse besucht, Gespräche geführt. Da konnte doch gar nichts mehr schiefgehen.
Doch dass sich mit der Geburt eines Babys so viel ändert, hätte ich nicht erwartet.
Table of Contents
1. Du bist nie allein
Wer hätte gedacht, dass die Rund-um-die-Uhr-Verantwortung für ein kleines Menschlein auch wirklich rund um die Uhr eingefordert wird – sogar, wenn man gerade auf der Toilette sitzt. Macht man die ersten Male das Gedonner und Geplärr vor der Klotür noch mit, gewöhnt man sich schnell daran, die Tür einfach offen zu lassen. Genauso schnell vergisst man, sie auch, wenn Besuch da ist zu schließen. Wie peinlich!
2. Du bist nie sauber
Schon mal versucht, trotz Baby mit sauberen Klamotten und gepflegten Haaren das Haus zu verlassen? Ein Ding der Unmöglichkeit – fast. Ich ziehe mir mein Oberteil erst kurz vor dem Verlassen des Hauses an. Dann muss man sich nur noch durch die Rotznasenburgen in der Krabbelgruppe kämpfen.
3. Du bist nur noch die Mama
Mit Kind hast du eigentlich keinen Namen mehr. Dein Mann natürlich auch nicht. Denn wenn du dich mit anderen Eltern unterhältst, bist du nur „Die Mama von…“. Diesen Umstand bemerkst du spätestens dann, wenn du im Handy mehrere „Mamas von…“ eingespeichert hast und nach der Nummer einer bestimmten suchst. Ganz zu schweigen davon, dass dein Mann dich vor deinem Kind auch nur noch als „Mama“ bezeichnet …
4. Du und dein Partner
Es war uns vor der Geburt unseres kleinen Spatzes durchaus bewusst, dass das Kind viel Zeit einfordern wird. Kein Problem, wir haben ja die Abende. Dachten wir. Dass das Kind aber zunächst mal wenig von Abendplanung hält, hatten wir nicht bedacht. Und auch, dass die Zwerge weit länger als drei Monate auch regelmäßig die Nächte einfordern, war mir nicht wirklich klar. Und schlafen sie doch mal, ist man dann zu müde für Zweisamkeit, oder checkt, ob alles in Ordnung ist. Eine echte Herausforderung für die Partnerschaft.
5. Du teilst alles
Mit großen Augen schaute mein Sohn auf das letzte Stück Kuchen auf meinem Teller. „Mama, darf ich?“ „Na klar, mein Spatz.“ Eigentlich hatte ich mich echt auf dieses Stück Kuchen gefreut. Aber so läuft es seit der Geburt des Sohnemanns mit allem. Dem Bett, dem Autoschlüssel, dem Handy – nichts, auf was der junge Mann keinen Anspruch erhebt.
6. Du wirst zur Hausfrau
Egal wie fortschrittlich die Rollenverteilung von dir und deinem Partner vor der Geburt eures Kindes war: Statistiken beweisen, dass ein Großteil der Beziehungen wieder in die traditionelle Rollenverteilung verfällt. Also schnapp dir schon Mal den Besen und schieb die Ärmel zurück. Kochen und vor allem Wäsche waschen und zusammenlegen gehört fortan zu deinen täglichen Aufgaben.
7. Du und dein Essen
Sobald die kleinen Schätze etwas wacher werden, ist es vorbei mit entspannten Mahlzeiten. Erst wollen sie auf den Schoß, dann mitessen, obwohl sie es noch nicht alleine können. Wenn der Umgang mit Löffel und Gabel einigermaßen funktioniert, ist die Sauerei riesig und dann fangen sie an, im Essen nach grünen Sachen zu pulen. Klar, dass deine Bedürfnisse als Mama hintenanstehen. Bevor du die erste Gabel in den eigenen Mund stecken kannst, hast du deinen Schatz hingesetzt, das Lätzchen befestigt, das Essen auf den Teller gelegt, es klein geschnitten und drauf gepustet, damit es nicht mehr heiß ist. Und wenn du dann endlich anfangen willst zu Essen, hat dein Sprössling aus Versehen seinen Becher mit Wasser umgestoßen und du musst schnell alles aufwischen.
8. Du und deine innere Uhr
Deine innere Uhr passt sich der inneren Uhr deines Lieblings an. Ich wache nachts zu den regelmäßigen Aufwachzeiten meines Spatzes auf, auch wenn er nicht schreit und gehe abends (fast) mit den Kindern ins Bett, um irgendwie den nächsten Tag zu überstehen.
9. Du und die Ruhe
Wirkliche Ruhe ist ein Geschenk des Himmels – unter der Voraussetzung, die Kinder sind nicht im Haus. Ansonsten ist Ruhe ein Grund zur Beunruhigung. Irgendwas stellen die kleinen Racker bestimmt gerade an. Das gleiche gilt im Übrigen für die Antwort „Nichts!“ auf die Frage nach der momentanen Beschäftigung.
10. Du und deine Brüste
In der ersten Zeit nach der Geburt des Babys stellst du fest, dass das Kind weniger auf dich, als vielmehr auf deine Brüste fixiert ist. Je beweglicher dein Liebling wird, desto fordernder wird er im Hinblick auf „seine“ Muttermilch. Vor allem in der Öffentlichkeit kann es zu schrägen Momenten führen: Unser Kleiner scheint auf dem Arm regelrecht nach meinen Brüsten zu graben oder er grapscht zumindest mit den Fingern danach. Der Papa findet’s lustig.
Natürlich ändern sich mit Kind viel mehr und vor allem viel wichtigere Dinge zum Positiven. Aber manchmal muss und darf auch mal der Frust raus.