PEKiP: Nackte Babys, die in einem warmen Raum gemeinsam liegen und spielen. Hinter dem Prager-Eltern-Kind-Programm steckt aber noch viel mehr. Wir erklären dir, was PEKiP wirklich ist.
Für die Frühförderung deines Babys gibt es zahlreiche Angebote, die du mit deinem kleinen Spatz in Anspruch nehmen kannst. Einer der bekanntesten Babykurse ist das so genannte PEKiP. Viele Eltern wissen oft nicht, was sich hinter diesem etwas sperrigen Begriff verbirgt. Wir erklären dir deswegen, was PEKiP ist, wofür es gut sein kann und ab wann du einen PEKiP Kurs mit deinem Neugeborenen besuchen kannst.
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PEKiP: Was ist das eigentlich?
Das Prager-Eltern-Kind-Programm, kurz PEKiP, wurde bereits in den 1960er Jahren von dem Psychologen Jaroslav Koch entwickelt. Ihm fiel auf, dass Babys sich ohne Strampler und Windel viel aktiver bewegen und dabei auch um einiges zufriedener zu sein scheinen. Aus diesen Beobachtungen entwickelte Koch seine Bewegungs- und Spielanregungen für Neugeborene, welche er in den 1970er Jahren mit weiteren Psychologen, Sozialarbeitern und Pädagogen zum Prager-Eltern-Kind-Programm weiterentwickelt hat.
Beim PEKiP Kurs sollst du lernen, dein Baby besser zu verstehen, damit du es bei seiner Entwicklung gezielt unterstützen kannst. Die Bindung zwischen Eltern und Kind steht also im Mittelpunkt des Konzepts. Dabei ist dein Baby splitternackt in einem angenehm warmen Raum mit etwa sechs bis acht weiteren gleichaltrigen Kindern und Eltern. Es ist also eine tolle Möglichkeit, um deinen Spatz zum ersten Mal Kontakt zu anderen Kindern im gleichen Alter aufnehmen zu lassen. Und auch du kannst andere Eltern kennenlernen und dich mit ihnen austauschen.
Wie läuft so ein PEKiP Kurs ab?
Der Kurs findet in einem warmen, mit Matten ausgelegten Raum statt, damit dein Baby ohne Windel und Strampler nicht friert. Ab der vierten bis achten Woche kannst du an einem Kurs teilnehmen. Bei den Kursen wird darauf geachtet, dass die Kinder in etwa dasselbe Alter haben. Viele Eltern gehen bis zum Ende des ersten Lebensjahres zu einem Kurs. Die Gruppen sind mit sechs bis acht Kindern bewusst klein gehalten, damit die Babys nicht überfordert werden und eine intime Atmosphäre geschaffen wird. Da es schließlich auch um das stärken der Bindung zwischen dir und deinem Spatz geht, ist so eine kleine Gruppe auch für dich als Elternteil angenehmer.
Um sich auf die Stunde vorzubereiten, lohnt es sich etwa 15 Minuten früher da zu sein, damit dein Baby und du erstmal ankommen und euch auf die Stunde einstimmen könnt. Zu Beginn der Stunde bekommt dein Baby erstmal die Gelegenheit, sich alles und jeden ganz genau anzusehen. Du hältst es also so, dass es die anderen Kinder und Eltern erstmal beobachten kann und dabei auch dich immer im Blick hat. Nach diesem Gucken wird die Aufmerksamkeit schließlich auf ein Spielzeug gelenkt. Damit wird der Bewegungsteil der Stunde eingeleitet. Pro PEKiP-Stunde gibt es etwa zwei bis drei solcher Anregungen für die Kinder. Meist kannst du dich als Mama auch selbst einbringen und dem Kursleiter Vorschläge für die Anregungen machen.
Eignet sich PEKiP für jedes Kind?
Allgemein gesprochen ja, aber natürlich ist jedes Kind anders. Am besten probierst du es also erstmal aus, damit du weißt, ob es deinem kleinem Spatz gefällt. Das Gute an PEKiP ist auf jeden Fall, dass die Kinder nach Geburtsmonaten eingeteilt werden. Für Neugeborene ist das Spielen mit Gleichaltrigen wichtig. Zwar spielen sie noch nicht miteinander, imitieren sich aber oder spielen parallel nebeneinander.
Manche Eltern stören sich an dem Konzept, da die Babys nackt sein sollen. Falls du merkst, dass dein kleiner Spatz sich in der Gruppe nackt unwohl fühlt oder selbst Bedenken hast, kannst du aber mit der Kursleitung darüber sprechen. Um Kursleiter zu werden, muss man übrigens Qualifikationen, wie etwa ein Hochschulstudium oder eine vergleichbare Berufsausbildung, vorweisen können. Es handelt sich also um geschulte und professionelle Betreuer.
Ein Pekip-Kurs kann für Mama und Baby auch recht anstrengend werden. Zum Beispiel, wenn dein Baby viel schreit oder nicht bereit ist an den Aktivitäten teilzunehmen.