Was ist eine Sturzgeburt?

Geburt im Schnelldurchlauf: Für werdende Mamis ist eine Sturzgeburt eine beunruhigende Vorstellung. Wir erklären dir alles, was es zu dem Thema zu wissen gibt.

Manche Babys haben es beim Start ins Leben besonders eilig. Sie kommen innerhalb nur weniger Stunden auf die Welt und nicht immer schaffen es die werdenden Mamis noch rechtzeitig ins Krankenhaus. Im Volksmund ist dieses Phänomen als Sturzgeburt bekannt und manchmal geraten besonders spektakuläre Fälle in die Schlagzeilen. Kein Wunder, dass dich das als Schwangere vielleicht beunruhigt. Doch keine Sorge: Nur wenige Geburten stehen am nächsten Tag in der Zeitung. 

Was ist eine Sturzgeburt?

Der Begriff „Sturzgeburt“ für eine besonders schnelle Geburt ist eigentlich nicht ganz korrekt. Was umgangssprachlich oft so genannt wird, heißt bei Ärzten und Hebammen eigentlich „überstürzte Geburt“. Im Schnitt dauert eine reguläre Geburt um die 13 Stunden, bei einer überstürzten Geburt ist das Baby in unter drei Stunden auf der Welt. Oftmals fühlen die Mamis dabei nur wenige Wehen. Eine Sturzgeburt im medizinischen Sinne ist dagegen eine Geburt, bei der das Baby aus dem Geburtskanal wirklich herausstürzt und fast zu fallen scheint. Diese echten Sturzgeburten sind allerdings noch seltener als die sogenannten überstürzten Geburten.

Wann kommt es zu einer überstürzten Geburt?

Das Tückische an schnellen Geburten ist, dass selbst Ärzte sie nicht vorhersagen können. Denn eindeutige medizinische Indikatoren gibt es nicht. Was es allerdings gibt, sind einige Faktoren, die eine schnelle Entbindung wahrscheinlicher machen. Bei Frauen beispielsweise, die schon mehrere Kinder zur Welt gebracht haben, bietet der Geburtskanal weniger Widerstand – insbesondere dann, wenn die letzte Geburt noch nicht lange zurückliegt und sich das Gewebe und Gebärmutter noch nicht komplett zurückgebildet haben. Auch bei Frühchen und Babys mit kleinem Kopfumfang ist eine schnelle Geburt wahrscheinlicher.

Welche Risiken gibt es?

Eine schnelle Geburt geht manchmal auch an der Mama nicht spurlos vorüber. Sie kann bei der Mutter zu Verletzungen des Geburtskanals, einem Dammriss sowie zu starken Nachblutungen führen. Außerdem findet bei einer überstürzten Geburt die Druckanpassung im Geburtskanal nicht richtig statt. In seltenen Fällen kommt es danach bei deinem Baby zu Sauerstoffmangel und im Extremfall zu Hirnblutungen. Stürzt das Baby bei einer echten Sturzgeburt zu Boden, etwa wenn die Frau gerade steht, kann es sich dadurch verletzten. Auch die Nabelschnur könnte in so einem Fall reißen. Doch keine Angst, solche extremen Szenarien kommen äußerst selten vor und haben häufig auch damit zu tun, dass die Schwangerschaft seitens der Frau komplett verdrängt wird. Dann wird sie von der Geburt tatsächlich „überrascht“. Solltest du dennoch beunruhigt sein, wird dich dein Arzt sicher gerne über mögliche Risiken bei dir aufklären.

Wie verhalte ich mich?

Grundsätzlich gilt die Regel: Lieber zu früh ins Krankenhaus als zu spät. Gerade, wenn du zum ersten Mal Mama wirst und dir unsicher bist. Schaffst du den Weg aber nicht mehr, bleib ruhig. Ruf sofort einen Notarzt und deine Hebamme. Dann mach es dir, so gut es geht, bequem. Leg dich ins Bett oder auf die Couch und versuche durch die Wehen zu atmen. Ist das Baby da, bevor Hilfe eingetroffen ist, halte es an deinem Körper und mit einer Decke oder Handtüchern warm. Wichtig ist, dass die Nase deines Babys frei ist und es gut atmen kann. Das Abnabeln und alles Weitere wird dann der Notarzt übernehmen.

Muss ich mir Sorgen machen?

Nein. Schnelle Geburten sind die Ausnahme, nicht die Regel. Auch wenn es keine genauen Zahlen gibt, wie häufig sie vorkommen, schätzen Experten den Anteil auf ungefähr ein bis zwei Prozent aller Geburten. Außerdem können auch diese Geburten ähnlich reibungslos verlaufen, wie solche, bei denen sich das Baby etwas mehr Zeit lässt. Auch Dr. Michael Abou-DaknChefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im St. Joseph-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof erklärt in einem Artikel der Kölnischen Rundschau: „Es ist erstaunlich, wie unproblematisch diese schnellen Geburten oft verlaufen.“ Auch Komplikationen und gesundheitliche Folgen beim Baby seien nur selten der Fall, so Dr. Abou-Dakn. Außerdem reicht selbst bei einer schnellen Geburt die Zeit meist noch für den Weg in die Klinik. Also lass dich nicht von spektakulären Einzelfällen verunsichern. Es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass du deinen kleinen Spatz in aller Ruhe im Krankenhaus und nicht im Auto oder auf dem Bürgersteig zur Welt bringen wirst.

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