Auch wenn es nur eine Phase ist: Wenn Mama (und Kind) mittendrin steckt, fühlt es sich so an, als sei man auf ewig darin gefangen …
Wie gut, dass es diese Phasen gibt. Immerhin hangelt man sich als Elternteil so durch die ersten Kinderjahre. Fast jeder hat diesen Satz schon einmal ausgesprochen „Das ist nur eine Phase, das geht wieder vorbei“. So macht man sich selber Mut, wenn gerade nicht alles rund läuft. Manche Phasen vergehen schneller und bei manchen hat man das Gefühl sie enden überhaupt nicht. Wie die nächtliche Schlafverweigerung zum Beispiel.
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Die Sache mit dem Schlafen
Zuerst sind sie ja noch ganz niedlich, die Kleinen. Schlafen viel, trinken, pupsen. Leider ist das auch nur eine Phase. Und die geht ja – im Regelfall – vorbei. Dann wird’s schon schwieriger, denn das Schlafen hört auf, es wird immer weniger. Angeblich bis zum ersten Abendbrei. Dann schlafen die Kinder durch. Alle, ohne Ausnahme. Bei meinen beiden war das leider nicht so. Erstmal haben beide überhaupt nicht daran gedacht, diesen Abendbrei zu verputzen. Als es dann beim Großen doch klappte – die Erwartungshaltung an diesem Abend vor grob 3,5 Jahren war natürlich entsprechend groß – dachte er nicht im Traum daran durchzuschlafen. Unser Großer zog sein damaliges Standardprogramm durch. Mit etwa 8 Monaten meinte der junge Herr, im Stundentakt an der Brust nuckeln zu müssen, um dann wieder selig einzuschlummern.
Das Ende einer Phase
Das hat mich wirklich fertiggemacht. Diese Phase musste endlich enden! Einfach abwarten? Dafür hatte ich damals nicht mehr die Kraft. Einige Recherchen, ein paar Gespräche mit der Hebamme und anderen Mamis machten schnell klar: Der junge Mann muss abgestillt werden. Mein Mutterherz zerbrach. Jetzt schon? Mein Baby! Kinder stillen sich doch selbst ab, wenn es für sie der richtige Zeitpunkt ist. So war zumindest noch einige Wochen zuvor der Plan – und meine felsenfeste Überzeugung. Doch es half alles nichts. Ich konnte zur damaligen Zeit ja nicht mehr geradeaus schauen, an Auto fahren war aufgrund der Müdigkeit schon lange nicht mehr zu denken. Bei Besuchen schlief ich regelmäßig ein, sobald sich jemand mit dem Kind beschäftigte. So konnte es nicht weitergehen. Wir entschieden uns für die sanfte Methode: Die Brust zum Einschlafen, in der Nacht gab es fortan nur noch Tee.
Drei Tage der Veränderung
Es waren drei schwere Nächte. Es wurde viel getragen, geschrien, geschunkelt, gesungen. Doch nach der dritten Nacht schien der Knoten geplatzt zu sein. Er gab sich mit Tee zufrieden und wachte Nacht für Nacht weniger oft auf. Schnell waren wir bei zweimal pro Nacht aufstehen angekommen – die nächste Phase? Meine Augenringe wurden endlich kleiner. Das Kind schlief. Die neue Angewohnheit des Sehr-früh-Aufstehens bekamen wir schnell durch Morgengrauen-Kuscheln im Elternbett unter Kontrolle. Was ich dabei nicht bedacht hatte: Den Zwergen gefällt es zwischen Mama und Papa echt gut. Das wurde dann schnell mal zur nächsten Phase, die es zu überstehen galt. Noch heute kommt der große Kleine manchmal zu uns ins Bett gekrochen, aber seit er drei ist, scheint auch diese Phase langsam zu enden. Und tatsächlich finde ich das – ich wage es kaum auszusprechen bzw. aufzuschreiben – jetzt schon fast schade. Denn manche Phasen haben auch ihr Gutes. Viel Gutes Sogar. Die Phase z. B. als mein kleiner Schatz immer auf meinem Bauch eingeschlafen ist. Oder die Phase als er statt dem Wort „Adler“ immer „Adeler“ gesagt hat. Das war unfassbar süß. Kommen Phasen eigentlich auch wieder zurück? Bei ein paar zumindest würde ich es mir tatsächlich manchmal wünschen.
Wie man die einzelnen Phasen handhabt, bleibt natürlich jeder Mutter selbst überlassen. Einige kann man bestimmt Phase sein lassen und sehen, was draus wird. Dass sie alle vorbeigehen ist relativ sicher. Dass das dauern kann, aber auch. Die orale Phase zum Beispiel war bei einer Kollegin besonders hartnäckig. Anscheinend schmeckt Sand einfach zu gut – sowohl ihrem Ein- als auch ihrem Vierjährigen.